Chlamydien-Infektion ist eine SüK (sexuell übertragbare Krankheit bzw. sexuell übertragbare Erkrankung), die viel vorkommt, vor allem bei (jungen) Frauen. Die Infektion wird durch eine Bakterie verursacht, die sich in den Schleimhäuten der Geschlechtsteile einnistet. Hierdurch kann eine Entzündung der Harnröhre, des Anus und bei Frauen auch des Gebärmuttermundes entstehen. Als Folge von Oralsex, können sowohl Männer als auch Frauen eine Chlamydien-Infektion im Hals haben. Bei einer Infektion im Anus hat man meistens keine Beschwerden. Manchmal tritt etwas blutiger Ausfluss aus, Irritation, Juckreiz und Schmerzen beim Stuhlgang.
Als Frau merken Sie meistens nichts von einer Chlamydien-Infektion. Es sind dann gar keine oder nur leichte Beschwerden vorhanden. Dadurch kann es vorkommen, dass Sie lange eine Chlamydien-Infektion haben, manchmal vielleicht seit Jahren. Inzwischen können Sie die Krankheit unbemerkt weitergeben. Symptome, die auf Chlamydien hinweisen, sind:
Wenn Sie ungeschützten Sex hatten, und Sie leiden unter einer oder mehrerer dieser Beschwerden, sollten Sie sofort zum Arzt gehen.
Eine Chlamydien-Infektion kann in die Eileiter aufsteigen. Es entsteht dann eine Eileiterentzündung, die sich zur Bauchhöhle ausbreiten kann. Häufig sind auch die Eierstöcke entzündet. Die Erkrankung fällt unter Entzündungen des Beckens und wird P.I.D. (Pelvic Inflammatory Disease) genannt.
Eine Eileiter- und/oder Eierstockentzündung kann mit Fieber einhergehen. Sie fühlen sich krank und haben Schmerzen im Unterbauch. Durch eine schnelle und gute Behandlung (Antibiotika und Bettruhe) kann eine Eileiter- und/oder Eierstockentzündung vollständig ausheilen. Eine Eileiter- und/oder Eierstockentzündung, die nicht oder zu spät behandelt wird, verursacht Narben in den Eileitern. Hierdurch kann der Eileiter verstopfen. Dies kann zur Unfruchtbarkeit oder Schwangerschaft außerhalb der Gebärmutter führen. Eine schwangere Frau kann eine Chlamydien-Infektion während der Entbindung auf das Baby übertragen. Das Baby kann dann eine Augenentzündung oder Lungenentzündung bekommen. Durch eine gute Behandlung während der Schwangerschaft wird das Risiko für das Baby verhindert.
Männer bekommen häufig nach einer bis mehreren Wochen, nachdem sie mit Chlamydien infiziert sind, Ausfluss aus dem Penis. Das braucht nicht viel zu sein. Meistens handelt es sich nur um einen etwas wässrigen Ausfluss, kurz nach dem Aufstehen, der auch `Morgentropfen´ genannt wird. Obendrein kann das Urinieren etwas schmerzhaft sein. Manchmal haben Sie als Mann gar keine Beschwerden bei einer Chlamydien-Infektion. Sie können die Krankheit dann auch unbemerkt weitergeben.
Auch bei Männern kann die Entzündung aufsteigen, was jedoch weniger als bei Frauen vorkommt. Die Bakterien können durch die Samenleiter in die Prostata und Nebenhoden gelangen. Dies führt manchmal zu einer Nebenhodenentzündung. Das erzeugt heftige Schmerzen im Hodensack (Skrotum); manchmal zur Leiste hin ausstrahlend. Der Mann fühlt dann eine Schwellung im Hodensack. Manchmal kann eine Nebenhodenentzündung auch eine Hodenentzündung, die seltener vorkommt, verursachen. Auch dies verursacht Schwellung und Schmerzen. Eine Entzündung der Prostata kann einhergehen mit Fieber, Schwierigigkeiten beim Wasserlassen und Schmerzen der inneren und äußeren Geschlechtsorgane. Die Entzündungen werden mit Medikamenten behandelt (Antibiotika). Manchmal wird stützende Unterwäsche empfohlen, um die Schmerzen zu lindern.
Um festzustellen, ob es sich um eine Chlamydien-Infektion handelt, führt ein Facharzt eine oder mehrere Untersuchungen durch. Ihr Arzt kann einen Abstrich der Harnröhre oder des Gebärmuttermundes machen und auch den Urin untersuchen. Um nachzugehen, ob Sie womöglich auch Syphilis haben, nimmt der Arzt zusätzlich eine Blutuntersuchung vor.
Chlamydien lassen sich gut mit einer Tablettenkur behandeln. Sie müssen die verschriebene Kur immer vollständig einnehmen. Auch wenn die Beschwerden früher verschwinden. Es kann sein, dass auch Ihr/Ihre Partner(in) eine Chlamydien-Infektion hat, auch wenn keine Beschwerden auftreten. Es ist darum wichtig, dass der/die Partner(in) sich untersuchen und eventuell behandeln lässt. Während der Behandlung ist es besser, keinen Sex zu haben. So vermeiden Sie, dass Sie und Ihr/Ihre Partner(in) sich einander immer wieder erneut anstecken. Wenn Sie trotzdem Sex haben, benutzen Sie dann ein Kondom. Wenn nach der Behandlung die Beschwerden nicht verschwunden sind, dann gehen Sie zurück zu Ihrem Arzt. Es kann sein, dass Sie gleichzeitig eine Gonorrhoe bzw. Gonorrhö, auch Tripper genannt, und eine Chlamydien-Infektion haben/hatten.