Röteln (Rubella) sind eine ansteckende Krankheit und werden durch einen Virus verursacht, der hauptsächlich bei Kindern vorkommt, aber auch bei Erwachsenen auftreten kann.
Das Virus (Rubella-Virus) wird durch Tröpfchen verbreitet, das durch Niesen oder Husten an die Luft getreten ist. Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei bis drei Wochen. Das bedeutet, dass jemand, der mit einer infizierten Person in Berührung kommt, auch noch drei Wochen später, nach der Ansteckung, Röteln bekommen kann. Eine infizierte Person kann schon nach fünf bis sieben Tagen dieses Virus übertragen, bevor der Hautausschlag überhaupt bei ihm auftritt. Nachdem der Hautausschlag bei der infizierten Person auftritt, kann das Rubella-Virus fünf bis sieben Tage danach für andere Menschen noch ansteckend sein.
Bei den meisten Kindern verläuft die Krankheit mild. Manchmal treten ein hellroter Hautausschlag und leichtes Fieber auf. Der Ausschlag dauert ungefähr drei Tage und beginnt meistens im Gesicht; danach verbreitet er sich dann über den Rumpf und die Gliedmaßen. Die Lymphdrüsen hinter den Ohren sind oft geschwollen; manchmal schmerzen die Gelenke. Der Rachen kann rot werden, was aber nicht schmerzhaft ist. Das Kind fühlt sich aber krank. Röteln können bei Erwachsenen mit dem gleichen Krankheitsbild auftreten; sie können aber genauso gut fast ohne Symptome verlaufen.
Die Diagnose wird auf Grund des Krankheitsbildes gestellt, bei Zweifel wird eine Blutuntersuchung nach Antikörpern durchgeführt.
An sich sind Röteln keine ernste Krankheit. Es kann aber sehr gefährlich für das ungeborene Baby der schwangeren Frau sein, wenn diese selbst noch nie Röteln hatte und während der Schwangerschaft infiziert wird. Das Risiko auf eine Fehlgeburt oder eine angeborene Abweichung ist hierbei in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft am größten. Röteln können Abweichungen am Gehirn, den Augen, dem Mittelohr und am Herzen des Babys verursachen.
Wenn Sie vermuten, dass Sie in den ersten Monaten Ihrer Schwangerschaft mit Röteln in Berührung gekommen sind, dann kann mit Hilfe einer Blutuntersuchung bestimmt werden, ob Sie bereits Antikörper gegen diese Krankheit haben. Wenn Sie schon einmal Röteln hatten, dann besteht kein Risiko mehr auf Schaden am ungeborenen Baby.
Die Behandlung besteht aus einigen Tagen Ruhe, viel trinken und gegebenenfalls Paracetamol. Meistens verschwinden die Beschwerden wieder nach ein paar Tagen; der Patient fühlt sich besser. Kinder oder Erwachsene mit Röteln müssen aber vorsorglich aus der Nähe von schwangeren Frauen gehalten werden.
Heutzutage erhalten alle Kinder im Alter von vierzehn Monaten eine MMR-Impfung (Masern, Mumpf und Röteln); wenn das Kind neun Jahre alt ist, wird die Impfung wiederholt.
Wenn Sie nicht gegen Röteln geimpft sind, ist es möglich, dies nachzuholen (informieren Sie sich beim Gynäkologen). Dies ist wichtig, um zu verhindern, dass Sie infiziert werden und die Infizierung an das ungeborene Baby weitergeben können. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie schon geimpft sind, informieren Sie sich dann auch beim Gynäkologen. Dieser hat möglicherweise Daten hierüber. Bei Zweifel kann der Arzt eine Blutuntersuchung machen lassen, um Aufschluss zu bekommen.
Wenn Sie geimpft sind, dürfen Sie die ersten drei Monate nach der Impfung nicht schwanger werden. Sollten Sie schon schwanger sein, dann dürfen Sie die Röteln-Impfung erst nach der Schwangerschaft bekommen.