Rein körperlich betrachtet sind Sie nach einer Entbindung nach sechs Wochen körperlich wieder genesen. Nach diesen sechs Wochen kommt meistens Ihre Menstruation wieder in Gang und könnten Sie theoretisch schon wieder schwanger werden. Ratsam ist es jedoch nicht, so schnell zu versuchen, schon wieder schwanger zu werden. Es wäre auch nicht gut für Ihren Körper. Ihr Körper braucht wirklich längere Zeit, vollkommen zu ""genesen"", sowohl von der Schwangerschaft als auch von der Entbindung.
Es haben verschiedene Untersuchungen stattgefunden. Das Ergebnis einer amerikanischen Studie zeigte an, dass Sie am besten 18 bis 23 Monate zwischen zwei Schwangerschaften vergehen lassen sollten. Ihr Gynäkologe wird Ihnen häufig sagen, dass ein Jahr Wartezeit ausreicht. Sollten Sie aber zu schnell wieder schwanger werden, dann ist das Risiko größer, dass Ihr Baby zu früh geboren wird und es zu leicht und auch zu klein sein wird.
Eine Frühgeburt kann auftreten, wenn Ihr Körper nicht genug Zeit hatte, sich auf eine neue Schwangerschaft vorzubereiten. Ihr Körper ist tatsächlich noch dabei, sich von Ihrer vorhergehenden Schwangerschaft zu ""rehabilitieren"".
Die Wahl eines Verhütungsmittels, das zu Ihnen passt, ist sehr persönlich.
Untenstehend werden einige empfängnisverhütende Mittel beschrieben:
Meistens handelt es sich um die sogenannte Kombinationspille. Die Kombinationspille enthält die Hormone Gestagen und Östrogen. Sie ist in verschiedenen Marken erhältlich, die sich in der Zusammenstellung, der Dosierung und den Hormonen unterscheidet. Man nimmt diese Pille drei Wochen lang jeden Tag ein (täglich eine Pille). Nach diesen drei Wochen folgt die Ruhewoche. In dieser Woche nehmen Sie keine Pille ein. In der Ruhewoche bekommen Sie Ihre Menstruation. Die Pille schützt Sie auch in der Ruhewoche vor einer Schwangerschaft. Die Kombinationspille ist wie eine 1-Phasenpille, bei der Sie jeden Tag genau die gleiche Menge Hormone aufnehmen und wie die 2- und 3-Phasenpille, bei der sich die Menge an Gestagen und Östrogen in den Tabletten im Laufe von den drei Wochen verändert.
Die Verhütungsspritze ist eine Injektion mit einem Hormon, das auch in der Pille vorhanden ist. Hierin befindet sich das Hormon Gestagen. Diese Injektion enthält eine Dosierung, die Sie drei Monate vor einer Schwangerschaft schützt. Die Verhütungsspritze bietet Ihnen nicht nur die Möglichkeit, Ihre Menstruation zu regeln. Ihre Menstruation kann, sicher anfangs, noch unregelmäßig sein und nach einiger Zeit ganz wegbleiben. Das bedeutet nicht, dass Sie weniger gut vor einer Schwangerschaft geschützt sind. Wenn die Verhütungsspritze ihre Wirkung verloren hat, dauert es ein halbes Jahr bis manchmal sogar ein Jahr, bevor Ihr normaler Zyklus wieder in Gang gekommen ist.
Die Minipille enthält nur ein Hormon, nämlich Gestagen. Trotzdem schützt diese Pille Sie genauso gut vor einer Schwangerschaft wie die Kombinationspille. Diese Pille ist sehr geeignet, wenn Sie zum ersten Mal entbunden haben und/oder Ihr Baby stillen. Mit der Minipille haben Sie keine Kontrolle über die Menstruation. Eine Ruhewoche gibt es nicht, weil diese Pille jeden Tag des Monats eingenommen werden muss. Die Menstruation wird weniger voraussehbar, da Östrogene fehlen. Die Menstruation kann unregelmäßig werden oder kann sogar ganz ausbleiben. Das bedeutet nicht, dass Sie weniger gut vor einer Schwangerschaft geschützt sind.
Die Kupferspirale schützt Sie fünf Jahre lang vor einer Schwangerschaft. Die Kupferspirale wird vor allem von Frauen gewählt, die wissen, dass sie längere Zeit keine Kinder bekommen wollen und die keine Hormone einnehmen wollen oder dürfen. Die Spirale muss von einem Arzt in Ihre Gebärmutter eingesetzt werden, wo sie die Gebärmutterschleimhaut so verändert, dass eine eventuell befruchtete Eizelle sich nicht einnisten kann. Das Kupfer in der Spirale sorgt dafür, dass Samenzellen nicht mehr imstande sind, eine Eizelle zu befruchten. Beim Gebrauch dieser Spirale kann die Menstruation etwas länger und schmerzhafter sein, als Sie es gewöhnt sind. Sie können die Menstruation auch nicht regeln.
Sterilisation ist eine definitive Methode der Verhütung. Im Prinzip ist diese Methode irreversibel (nicht rückgängig zu machen). Sowohl die Frau als auch der Mann kann diese Methode wählen. Beim Mann werden die Samenleiter durchgeschnitten und abgebunden (Vasektomie). Ungefähr sechs Wochen nach dem Eingriff wird das Sperma untersucht, um zu prüfen, ob noch lebende Samenzellen vorhanden sind. In dieser Zeit sind Sie also nicht vor einer Schwangerschaft geschützt und müssen vorsichtig sein. Bei der Frau werden beide Eileiter durch Ringe oder Clips verschlossen. Das erfolgt durch eine Bauchspiegelung. Dieser Eingriff findet unter Vollnarkose statt. Es gibt eine neuere Form der Sterilisation bei der Frau, ""Die Ovabloc-Methode"" ist ein Eingriff, bei dem durch die Vagina und Gebärmutter flüssige Silikonmasse in beide Eileiter eingebracht wird, die innerhalb von fünf Minuten zu weichem Silikongummi stockt und anschließen eine Art Pfropfen bildet. Bei der Sterilisation der Frau werden beide Eileiter durch die Bauchwand (Laparoskopie/Bauchspiegelung) durch Ringe oder Clips verschlossen. Dieser Eingriff findet unter Vollnarkose als Tagesbehandlung statt. Eine neuere Form der Sterilisation bei der Frau, die unter örtlicher Betäubung stattfinden kann, ist die Ovabloc-Methode, wobei durch die Vagina und Gebärmutter flüssige Silikonmasse in beide Eileiter eingebracht wird, die innerhalb von fünf Minuten zu weichem Silikongummi stockt und anschließend eine Art Pfropfen bildet. Wenn Sie sich für eine Sterilisation entscheiden, wollen Sie im Prinzip keine Kinder (mehr). Sehr selten bereut der Mann oder die Frau trotzdem diese Entscheidung. Es kann dann eine Wiederherstellungsoperation durchgeführt werden. Ob die Fruchtbarkeit zurückkommt, ist abhängig von der Art der Sterilisation, wie lange es her ist, und vom Alter.
Unter periodischer Enthaltung versteht man das Verzichten auf Geschlechtsverkehr vor und nach der Ovulation (Eisprung). Um die Ovulation vorauszusehen, gibt es einige natürliche Methoden. Die periodische Enthaltung muss sieben Tage vor der Ovulation beginnen und dauert bis zu zwei Tagen nach der Ovulation (weil die Samenzellen während dieser Zeit im Gebärmutterhals überleben können).
Vorzeitiges Zurückziehen (Coitus interruptus) bzw. unterbrochener Geschlechtsverkehr. Diese Methode ist sehr unzuverlässig, weil oft schon die Vorflüssigkeit Samenzellen enthält.
Wenn Sie gerade entbunden haben und Ihr Baby in den ersten drei Monaten vollständig stillen (maximal - minimal? alle sechs Stunden!), dann sind Sie nicht fruchtbar. Diese Art der Verhütung wird auch Laktations-Amenorrhöe-Methode (lactational amenorrhoea method - LAM) genannt. Es darf dabei keine vaginale Blutung (Menstruation) auftreten, weil nach drei Monaten die Häufigkeit des Stillens abnimmt, und danach kein vollständiger Schutz mehr gewährleistet ist.
Es gibt noch zahlreiche Methoden, die hier kurz erwähnt werden.
Ein stabförmiges Implantat (Etonogestrel Implantatstäbchen) wird unter der Haut an der Innenseite Ihres Oberarms eingebracht und enthält nur Gestagen. Dieses Gestagen wird während einer Zeit von drei Jahren langsam abgegeben. Nach drei Jahren muss ein neues Implantat eingebracht werden. Ein Beispiel ist Implanon®.
Der Vaginalring enthält sowohl Östrogene als auch Gestagene. Er muss drei Wochen getragen werden, wonach in der Woche ohne den Ring eine Entzugsblutung auftritt. Ein Beispiel ist NuvaRing®.
Das Verhütungspflaster enthält sowohl Östrogene als auch Gestagene. Das Pflaster muss während einer Zeit von drei Wochen wöchentlich erneuert werden, wonach in einer Woche ohne das Pflaster eine Entzugsblutung auftritt. Ein Beispiel ist Evra®.
Die Morning-after-Methode kann als Notmaßnahme angewandt werden, wenn Sie ungeschützten Geschlechtsverkehr hatten.